Change-
Kommunikation

Veränderungen kommunizieren braucht Transparenz, Führung und Empathie

Menschen mögen keinen Wandel. Zu unsicher, zu neu und zu wenig Gewissheit für den guten Ausgang. Außerdem: Wie soll der Weg dahin denn genau aussehen?  Transformationsprozesse in Unternehmen sind für Mitarbeiter:innen unbequem. 

Veränderungskommunikation muss Menschen mitnehmen, abholen, ihre Sorgen ernst zu nehmen und sie im Prozess motiviert halten. “Successful change is all about the people” lautet die Formel von Klewes/Langen aus 2008. Sie stimmt auch heute noch. Dafür braucht es Führung, Empathie und Dialog. Gelingt die nötige Transparenz für das Warum der Veränderungen, ist die Basis gelegt. 

Was ist Change-Kommunikation?

Change Kommunikation – oder Change-Management-Kommunikation – ist eine Teildisziplin der Unternehmenskommunikation, die Veränderungsprozesse in Organisationen oder Unternehmen kommunikativ begleitet. Es geht um die Frage, ob sich Veränderungen positiv oder negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken. Denn insbesondere in Zeiten des Umbruchs entstehen häufig Gräben zwischen Führungskräften und Beschäftigten. Meist liegt das an fehlender Einbindung der Mitarbeiter:innen.

Erfolgreiche Change-Kommunikation verbindet interne und externe Kommunikation

Spätestens wenn „Das haben wir immer so gemacht“ nicht mehr zählt, ist Zeit für Veränderungen gekommen. Kommunikationsberater:innen kennen solche Situationen des Wandels. Dennoch sind Sie immer eine besondere Aufgabe. Change-Kommunikation verbindet interne und externe Kommunikation und ist dabei ökonomisch und sozial sensibel. Intern betrachtet wirken bevorstehende Veränderungen auf Mitarbeiter:innen bedrohlich. Extern benötigen auch Kundinnen und Kunden sowie Stakeholder eine plausible Story für Veränderungen, am besten verbunden mit einem klaren Konzept. Das ist Aufgabe der Change Kommunikation.

Anlässe strategischer Change-Kommunikation

Früher war Change-Kommunikation auf die Folgen (negativer) wirtschaftlicher Entwicklungen verengt: 

  • Betriebsschließungen
  • Übernahmen
  • Sanierung
  • Restrukturierung
  • ein neues Geschäftsmodell
  • Ausgliederungen 
  • oder Entlassungen 

waren die häufigsten Themen. Sie brachten ihr den Ruf als kleine Schwester der Krisenkommunikation ein. Kritische Change-Themen kennen Kommunikator:innen natürlich immer noch, inzwischen hat sich die Basis der strategischen Change-Kommunikation aber vergrößert und in zwei Richtungen verlagert.

Digitalisierung ist ein Anlass für Change Kommunikation, aber es gibt noch mehr

Ein Grund liegt in der Digitalisierung. Die veränderten Geschäfts- und Businessmodelle, die neuen datengestützten Ökonomien werden zahlreiche Unternehmen vor fundamentale Change-Prozesse stellen. Wir haben erfahren, dass Krieg und Klimakrisen ebenso fundamentale Transformationsprozesse notwendig machen. Die Veränderungen ziehen sich durch fast alle Branchen. Banken müssen auf disruptive Entwicklungen und die Zinspolitik der EZB reagieren und ihr Businessmodell in Teilen neu erfinden. Die Automobilindustrie durchlebt einen fundamentalen Wandel in Richtung IT-Industrie und viele weitere Branchen werden folgen. Richtig eingesetzt ist Change-Kommunikation ist ein zentrales Führungsinstrument der Transformation.

Nachhaltigkeit als Anlass für Change-Kommunikation

Die europäische Offenlegungsverordnung ist seit März 2021 in Kraft. Die Offenlegungspflichten gelten für Finanzdienstleistungen und sind ein erstes rechtskräftig gewordenes Signal zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Was im European Green Deal festgeschrieben ist, legt den bevorstehenden Umbau der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität nahe. Change Kommunikation wird auch im nachhaltigen unternehmerischen Umbau von großer strategischer Bedeutung sein. Green Washing ist unbedingt zu vermeiden, Transparenz und Glaubwürdigkeit werden bei einer nachhaltigen Ökonomie von zentraler Bedeutung sein.

Gutes Change-Kommunikationskonzept entwickeln

Top-Down Kommunikation ist nach wie vor gelebte Realität in vielen Unternehmen. Eine hierarchische Organisationsform mit den dazugehörigen Kommunikationsflüssen schließt eine gelungene Change-Kommunikation nicht per se aus. Viel wichtiger ist, wie Hierarchien gelebt werden und wie die Kommunikationskultur eines Unternehmens ist. Ein Two-Step-Flow über das mittlere Managment kann funktionieren, muss aber nicht. Der Erfolg von Change-Kommunikation hängt stärker von weichen Faktoren wie

–  Transparenz
–  Glaubwürdigkeit
–  Verlässlichkeit
–  Dialogkultur
–  Werten

als von der Organisationsform ab. Change-Kommunikation ist ein Lackmustest für die Unternehmenskultur.

Instrumente der Change-Kommunikation wirken vielschichtig

Wandel ist kein immer gleicher Prozess und Change-Kommunikation ist kein immer gleiches Begleitinstrument. Nicht jede Maßnahme bringt in jedem Umfeld den erwünschen Effekt. Meistens ist die Lage zu komplex, um mit Wenn-Dann-Formeln erfolgreich arbeiten zu können. Unser Rat: Hüten Sie sich vor pauschalen Change-Standards mit allgemeingültigen Wirkversprechen wie „beugt Leistungsabfall vor“ oder „motiviert Mitarbeiter“. Die Kommunikationswissenschaft lehrt, dass Wirkungen komplexer und vielschichtiger sind als schlichte Kommunikationsformeln. Ein Zauberwort heißt Empathie und die gibt es nicht im App-Store.

Strategische Change-Kommunikation hat das Ende des Veränderungsprozesses im Blick

Eine strategisch angelegte Change-Kommunikation begleitet den Prozess des Wandels gemäß der aristotelischen Dramentheorie. Einleitung – aufsteigende Handlung – Climax – Entknotung und Ende. Ein Change Prozess ist erst dann beendet, wenn danach ein ruhigeres Fahrwasser erreicht ist. Die Erzählung des gelungenen Endes einer noch so aufreibenden Reise schafft die Basis für ein stärkeres Unternehmensnarrativ. Das Ende der Change Kommunikation ist der Anfang des neuen Storytellings.

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